Projekt Damp
Wie eine Geschichte beginnt...
Im Jahr 2007 wurde ein Turnier ins Leben gerufen, welches mit 3 Mannschaften begann und wir leider nur den zweiten Platz belegten. Wir waren damals unerfahren, ängstlich und bei der Premiere in Stralsund einfach übermotiviert gewesen. Kurz gesagt, wir hatten versagt.
Was jedoch im Jahr 2008 sich nicht wiederholen sollte...
Diesmal fand das Turnier in Damp statt, ein kleiner Ort, weit weg von zu Hause.
Es nahmen 6 Mannschaften teil und wir ganz klarer Außenseiter.
Die Anreise...
Pünktlich um 08.00 Uhr sammelten wir uns auf dem Parkplatz vorm Krankenhaus West, verstauten unsere Taschen und fuhren mit zwei vom Krankenhaus geliehenen Fahrzeugen los.
Wir hatten ein Navigationsgerät dabei, welches uns sicher durch unbekannte Gewässer führte, bis wir dann gegen Mittag sicher Damp erreichten. Da wir noch jede Menge Zeit hatten, entschieden sich 10 Mitspieler zum Chinesen ins Restaurant Jade zu gehen. Der 11`te Spieler holte sich zu der Zeit 2 Fischbrötchen. Dieser Spieler war dann also schon satt.
Wie auch immer, gemeinsam nahmen wir das asiatische Mittagsmahl ein und kamen so zu dem ersten Mannschaftsessen, was sehr schön war, besonders deshalb, weil uns die asiatische Jugend zeigte, wie gut sie bereits im Flugzeugbau sind.
Nachdem fast alle bezahlt hatten, ging es direkt an die Rezeption, wo bereits Hr. Schubert uns erwartete, der uns liebevoll willkommen hieß und der das Turnier perfekt organisierte.
Wir erhielten unsere Hotelzimmer, jeder sogar ein Einzelzimmer, was viele positiv überraschte. Nun konnten alle die vom Trainerstab verordnete Mittagsruhe antreten. Manch ein Spieler schaute fern, andere sonnten sich, es soll sogar einen Spieler gegeben haben, der halb nackt auf dem Balkon stand. Wer das wohl war.
Kurz vorm Turnier
Etwa 30 Minuten vor Spielbeginn sammelten wir uns wieder und gingen gemeinsam zur Sporthalle, mit dabei ein voller Kasten Bier, der ungefähr 1000 Meter getragen wurde.
Angekommen in der Halle, zogen wir uns schnell um, damit alle sich mental und körperlich aufwärmten. Der Torwart wurde im Seitenbereich erwärmt, mit einem Ball ohne Luft und original verpackten Handschuhen, die an diesem Tag Premiere hatten. Die Spieler liefen sich warm und nahmen erste Geruchsproben von den Gegnern. Die Sektionsleitung besprach abschließend letzte Taktiken und waren wie der Rest der Mannschaft fest entschlossen, von Beginn an zu zeigen, warum wir nach Damp gefahren sind.
Es geht los...
Ein kurzes Foto mit allen Mannschaften, 2 Spiele Pause, dann müssen wir ins Turnier starten, gegen einen Gegner, dem wir letztes Jahr deutlich unterlegen waren, den Gewinnern des ersten Turniers in Stralsund, dem Ärzteteam.
Anspannung, die Aufstellung steht, Anpfiff...
Von Beginn an kraftvolle Gesten auf dem Platz und daneben, wir zeigen, dass wir keine Angst haben. Und dann passiert es, eine schnelle Kombination, ein Schuss. Ein Tor!
Wir führen bereits nach einigen Minuten mit 1:0, wie unglaublich.
Das Ärzteteam versucht nun ins Spiel zu kommen und ist nur mit einem Foul zu stoppen.
Leider bekamen wir dafür eine 2 Minutenstrafe, welche auch völlig gerechtfertigt war.
Trotzdem diese Foul war wichtig, denn jetzt wusste jeder in der Sporthalle, wir wollen gewinnen. Das hinterließ auch beim Spiel der Ärztemannschaft Spuren. Sie spielten zögerlich, verloren schnell die Bälle. Wir hingegen wurden mutiger und durch ein perfektes auswechseln der Spieler folgten dann die Tore 2 und 3.Kurze Zeit später war unser erstes Spiel beendet und wir hatten den Titelverteidiger mit 3:0 deutlich geschlagen.
Der Weg war nun frei, Auftaktspiel gewonnen, jetzt geht es weiter
Nach kurzer Pause spielten wir dann gegen die zweite und anschließend die erste Mannschaft von Damp. Abgeklärt und sicher in der Abwehr gewannen wir beide Spiele mit 1:0.
Langsam wird es ernst...
Das Turnier lief gut für uns, Mannschaften hinter uns ließen Punkte, verloren, oder spielten nur unentschieden. Aber wir wussten, gewinnen wir auch die letzten Spiele, dann sind wir die neuen Titelträger.
Spiel 4
Unser vorletztes Spiel bestritten wir gegen die Endoklinik Hamburg. Auf dem Blatt ein leichter Gegner, bisher im Turnier ohne großen Erfolge aufgefallen. Aber was in diesem Spiel dann passierte wurde zum Spitzenspiel. Von Beginn an machte diese Mannschaft Druck, forderte unseren Torwart, der bis dahin zu null spielte. Er hielt so manchen schwierigen Ball und brachte die Gegner zur Verzweiflung. Es wurde hart gekämpft, jeder Zweikampf wurde angenommen. Wir waren jedoch gerüstet und erspielten uns eine Chance, die mit einem harten Ball dann ins Tor der Hamburger geschmettert wurde. Die Menge brüllte, wir waren dem großen Ziel verdammt nah. Danach zogen sich die Hamburger zurück, waren keine Gefahr mehr. Doch plötzlich und unerwartet rutschte im Zweikampf ein Spieler unserer Mannschaft aus und berührte dabei den Ball. Ein Pfiff ertönte und jedem in unserer Mannschaft war klar, was jetzt folgen sollte. Der Schiedsrichter der von der zweiten Damper Mannschaft gestellt wurde, kannte die Fußballregeln nicht genau. Er stand auf dem Spielfeld, entschied auf Handspiel und schickte den Spieler für 2 Minuten vom Platz. Während unser Spieler das Feld verließ und der Schiri noch auf dem Feld war und nicht genau wusste, was er überhaupt will, führten die Hamburger den Freistoß aus und erzielten aus kurzer Entfernung ein Tor, welches nicht hätte zählen dürfen. Doch der Schiedsrichter gab es und so stand es circa 3 Minuten vor Schluss 1:1.Zusätzlich ein Mann weniger auf dem Feld, gute Vorraussetzungen. Der Sektionsleiter legte bei der Turnierleitung sofort Protest ein, welches mit einem müden Lächeln abgeblockt wurde.
Nun in der Schlussphase rannten die Hamburger auf unser Tor, erarbeiteten sich so manche Chance, doch unser bester Mann hielt alle Bälle. Man hätte diesen Kerl küssen wollen.
Der gesperrte Spieler durfte nun wieder aufs Feld, war böse, sauer und voller Tatendrang.
Er erkämpfte sich jeden Ball und dann nur Sekunden vor dem Schluss, steht er vor dem Tor und haut einen abgefälschten Ball aus kurzer Distanz, wie ein Pfeil ins Ziel! Tor, Tor, Tor...
2:1 für uns und dann reichte es auch dem Schiedsrichter, er pfiff die Partie ab.
Unsere Mannschaft war außer sich vor Freude, wir umarmten uns.
Jetzt war jedem klar, den Pott holen wir uns.
Sekt oder Selters
Bevor wir zum letzten Spiel kommen, noch kurz einiges zum letzten Gegner.
Die Mannschaft aus Schleswig spielte schon mehrere Jahre bei deutschen Meisterschaften für Klinikmannschaften mit und belegte stets gute Plätze. Sie spielten in der Formation schon sehr lange und hatten einen starken Torwart und schnelle Stürmer, die sicher im Passspiel waren und sehr gefährlich werden konnten. Besonders der Spieler mit der Rückennummer 10, er war sehr stark und kaum zu bremsen. Was noch von Bedeutung war...
Das bedeutet also, wenn Schleswig gewinnt, sind sie Turniersieger.
Das machte dieses Spiel auch so schwierig. In unseren Köpfen schwirrte das klare Ziel umher, mindestens unentschieden.
Die letzen 12 Minuten
Man merkte die Anspannung, jeder Spieler an der Seitenlinie stand, die Gesichter voller Erwartung und Sorge.
Schleswig machte von Beginn an das Spiel, erspielten sich viele Torraumszenen, konnten aber oft beim Abschluss gestört werden. Wenn sie dann doch zum Schuss kamen, zeigte unser bester Mann so manche Parade, einfach unglaublich.
Wir waren zögerlich, hatten Angst den Ball nach vorne zu spielen. Es kam zu Fehlpässen und wir ließen den Gegnern zu viel Platz.
Angst ging um, die Angst zu verlieren, denn Schleswig war die klar bessere Mannschaft und es war nur eine Frage der Zeit, wann sie den Ball in unserem Netz versenken.
Dann kam die Schlussphase, wir hielten das unentschieden, wurden wieder mutiger und konnten sogar mehrmals aufs Tor der Gegner schießen, gaben der Abwehr Luft und uns allen Spielraum für Wechsel. Wir schauten auf die Uhr und wussten gleich ist Schluss. Doch was ist das! Die Nummer 10 spielt 2 Spieler aus, kommt unserem Tor ganz nah und schießt aus vollem Lauf aufs Tor...
Die Zeit blieb stehen, alle standen bleich auf dem Feld und daneben, es gab sogar Leute die ihre Augen schlossen...
Aber was jetzt folgte, Wahnsinn! Unser Torwart kam mit seinen Fingerspitzen an den Ball und konnten ihn entscheidend abfälschen. Der Ball schlägt gegen das Lattenkreuz und dann ins Aus. Ein Schrei folgte und so mancher Spieler musste danach erstmal zum Arzt.
Schleswig war geschockt, danach lief nichts mehr und nur kurze Zeit später wurde das Spiel abgepfiffen.
Sieg, Sieg, Sieg!!!
Wir haben gewonnen, wir haben den Pott geholt. Wir liefen auf Spielfeld umarmten uns und sangen Freudenlieder.
Was am Anfang nur ein Traum für viele Spieler war, wurde Wirklichkeit. Der erste große Titel war in unseren Händen Nun erwarteten wir die Siegerehrung, die jedoch erst am Abend im Ostsee- Restaurant stattfinden sollte. Wir zogen uns also wieder um, nahmen den vollen Kasten Bier und gingen zurück aufs Hotelzimmer. Nicht zu vergessen die Badehandtücher und die Gutscheine, die alle Teilnehmer erhielten, eine nette Geste.
Angekommen im Hotelzimmer hieß es duschen und schick anziehen für die anschließende Feier mit allen Mannschaften. Angekommen im Restaurant ließen wir es uns nicht nehmen, erste Siegeshymnen zu singen und auf unseren Erfolg anzustoßen. Dann endlich gab es die offizielle Siegerehrung, bei der unser Sektionsleiter die Trophäe stolz entgegen nahm.
Nachdem erste Fotos gemacht wurden, ließ es sich unser Sektionsleiter nicht nehmen eine kleine Ansprache zu halten. Er bedankte sich bei den Turnierverantwortlichen aus Damp, für die tolle Vorbereitung und Durchführung, bei dem Geschäftsführer des Hanse-Klinikums Hrn. Joachim Gemmel, der die Anreise des Teams mit Klinikfahrzeugen ermöglichte und übergab des Gastgebern noch ein kleines Präsent als Dankeschön. Einen vollen Kasten Stralsunder Bier, welchen wir schon durch ganz Damp trugen und einen Hallenfussball, damit die Damper fürs nächste Turnier ordentlich trainieren können .Das Geschenk wurde an Hrn. Schubert übergeben, der nochmals ein dickes Dankeschön auf diesem Wege erhielt.
Nach der Siegerehrung nahm die Mannschaft gierig den Pokal in Empfang und jeder Spieler ließ sich mit diesem fotografieren. Der Stolz stand jedem im Gesicht geschrieben und dies spürten auch die anderen Mannschaften, die leider leer ausgingen. Was danach folgte war ein wunderschöner Abend, mit gutem Essen, viel Alkohol und ausgedehnten Gesprächen mit den Mannschaften des Turniers.
Als das Restaurant schloss zogen einige noch ins Moby Dick, einer kleinen Kneipe, um dann irgendwann in der Nacht glücklich und betrunken ins Bett zu kommen.
Am nächsten Morgen gab es noch ein tolles Frühstück, ein Rundgang in Damp und ein Mannschaftsfoto am Strand. Dann hieß es Taschen ins Auto und zurück in den Osten. Die meisten schliefen auf der Rückfahrt, oder vernebelten die Luft im Bus.
Am frühen Nachmittag erreichten wir sicher unsere Heimat. Und so endete unsere Reise nach Damp, wie sie begann...
Mit blauem Himmel und guter Laune
Was noch wichtig ist...
Auf diesem Wege möchte sich die Sektion Fußball vom SV Hanse-Klinikum nochmals bei einigen Personen bedanken
Fin Schubert, der das Turnier perfekt organisierte und uns einen wundervollen Aufenthalt mit Hotelzimmer und Bewirtung ermöglichte
Joachim Gemmel( Geschäftsführer vom Hanse- Klinikum Stralsund), der uns 2 Dienstwagen für die Reise nach Damp zur Verfügung stellte
Peter Arnold ( 1. Vorsitzende vom SV Hanse-Klinikum Stralsund), der sich an dem Gastgeschenk für Damp beteiligte
Und zum Schluss...
Die Spielerfrauen, die durch ihre Freigabe, es den Jungs ermöglichten zum Turnier zu fahren.
Der Preis dafür war jedoch sehr hoch, egal es hat sich ja gelohnt.
Nun sind wir ein Jahr Titelträger und freuen uns schon auf 2009, um diesen dann zu verteidigen..., wahrscheinlich in Schleswig
Im Jahr 2007 wurde ein Turnier ins Leben gerufen, welches mit 3 Mannschaften begann und wir leider nur den zweiten Platz belegten. Wir waren damals unerfahren, ängstlich und bei der Premiere in Stralsund einfach übermotiviert gewesen. Kurz gesagt, wir hatten versagt.
Was jedoch im Jahr 2008 sich nicht wiederholen sollte...
Diesmal fand das Turnier in Damp statt, ein kleiner Ort, weit weg von zu Hause.
Es nahmen 6 Mannschaften teil und wir ganz klarer Außenseiter.
Die Anreise...
Pünktlich um 08.00 Uhr sammelten wir uns auf dem Parkplatz vorm Krankenhaus West, verstauten unsere Taschen und fuhren mit zwei vom Krankenhaus geliehenen Fahrzeugen los.
Wir hatten ein Navigationsgerät dabei, welches uns sicher durch unbekannte Gewässer führte, bis wir dann gegen Mittag sicher Damp erreichten. Da wir noch jede Menge Zeit hatten, entschieden sich 10 Mitspieler zum Chinesen ins Restaurant Jade zu gehen. Der 11`te Spieler holte sich zu der Zeit 2 Fischbrötchen. Dieser Spieler war dann also schon satt.
Wie auch immer, gemeinsam nahmen wir das asiatische Mittagsmahl ein und kamen so zu dem ersten Mannschaftsessen, was sehr schön war, besonders deshalb, weil uns die asiatische Jugend zeigte, wie gut sie bereits im Flugzeugbau sind.
Nachdem fast alle bezahlt hatten, ging es direkt an die Rezeption, wo bereits Hr. Schubert uns erwartete, der uns liebevoll willkommen hieß und der das Turnier perfekt organisierte.
Wir erhielten unsere Hotelzimmer, jeder sogar ein Einzelzimmer, was viele positiv überraschte. Nun konnten alle die vom Trainerstab verordnete Mittagsruhe antreten. Manch ein Spieler schaute fern, andere sonnten sich, es soll sogar einen Spieler gegeben haben, der halb nackt auf dem Balkon stand. Wer das wohl war.
Kurz vorm Turnier
Etwa 30 Minuten vor Spielbeginn sammelten wir uns wieder und gingen gemeinsam zur Sporthalle, mit dabei ein voller Kasten Bier, der ungefähr 1000 Meter getragen wurde.
Angekommen in der Halle, zogen wir uns schnell um, damit alle sich mental und körperlich aufwärmten. Der Torwart wurde im Seitenbereich erwärmt, mit einem Ball ohne Luft und original verpackten Handschuhen, die an diesem Tag Premiere hatten. Die Spieler liefen sich warm und nahmen erste Geruchsproben von den Gegnern. Die Sektionsleitung besprach abschließend letzte Taktiken und waren wie der Rest der Mannschaft fest entschlossen, von Beginn an zu zeigen, warum wir nach Damp gefahren sind.
Es geht los...
Ein kurzes Foto mit allen Mannschaften, 2 Spiele Pause, dann müssen wir ins Turnier starten, gegen einen Gegner, dem wir letztes Jahr deutlich unterlegen waren, den Gewinnern des ersten Turniers in Stralsund, dem Ärzteteam.
Anspannung, die Aufstellung steht, Anpfiff...
Von Beginn an kraftvolle Gesten auf dem Platz und daneben, wir zeigen, dass wir keine Angst haben. Und dann passiert es, eine schnelle Kombination, ein Schuss. Ein Tor!
Wir führen bereits nach einigen Minuten mit 1:0, wie unglaublich.
Das Ärzteteam versucht nun ins Spiel zu kommen und ist nur mit einem Foul zu stoppen.
Leider bekamen wir dafür eine 2 Minutenstrafe, welche auch völlig gerechtfertigt war.
Trotzdem diese Foul war wichtig, denn jetzt wusste jeder in der Sporthalle, wir wollen gewinnen. Das hinterließ auch beim Spiel der Ärztemannschaft Spuren. Sie spielten zögerlich, verloren schnell die Bälle. Wir hingegen wurden mutiger und durch ein perfektes auswechseln der Spieler folgten dann die Tore 2 und 3.Kurze Zeit später war unser erstes Spiel beendet und wir hatten den Titelverteidiger mit 3:0 deutlich geschlagen.
Der Weg war nun frei, Auftaktspiel gewonnen, jetzt geht es weiter
Nach kurzer Pause spielten wir dann gegen die zweite und anschließend die erste Mannschaft von Damp. Abgeklärt und sicher in der Abwehr gewannen wir beide Spiele mit 1:0.
Langsam wird es ernst...
Das Turnier lief gut für uns, Mannschaften hinter uns ließen Punkte, verloren, oder spielten nur unentschieden. Aber wir wussten, gewinnen wir auch die letzten Spiele, dann sind wir die neuen Titelträger.
Spiel 4
Unser vorletztes Spiel bestritten wir gegen die Endoklinik Hamburg. Auf dem Blatt ein leichter Gegner, bisher im Turnier ohne großen Erfolge aufgefallen. Aber was in diesem Spiel dann passierte wurde zum Spitzenspiel. Von Beginn an machte diese Mannschaft Druck, forderte unseren Torwart, der bis dahin zu null spielte. Er hielt so manchen schwierigen Ball und brachte die Gegner zur Verzweiflung. Es wurde hart gekämpft, jeder Zweikampf wurde angenommen. Wir waren jedoch gerüstet und erspielten uns eine Chance, die mit einem harten Ball dann ins Tor der Hamburger geschmettert wurde. Die Menge brüllte, wir waren dem großen Ziel verdammt nah. Danach zogen sich die Hamburger zurück, waren keine Gefahr mehr. Doch plötzlich und unerwartet rutschte im Zweikampf ein Spieler unserer Mannschaft aus und berührte dabei den Ball. Ein Pfiff ertönte und jedem in unserer Mannschaft war klar, was jetzt folgen sollte. Der Schiedsrichter der von der zweiten Damper Mannschaft gestellt wurde, kannte die Fußballregeln nicht genau. Er stand auf dem Spielfeld, entschied auf Handspiel und schickte den Spieler für 2 Minuten vom Platz. Während unser Spieler das Feld verließ und der Schiri noch auf dem Feld war und nicht genau wusste, was er überhaupt will, führten die Hamburger den Freistoß aus und erzielten aus kurzer Entfernung ein Tor, welches nicht hätte zählen dürfen. Doch der Schiedsrichter gab es und so stand es circa 3 Minuten vor Schluss 1:1.Zusätzlich ein Mann weniger auf dem Feld, gute Vorraussetzungen. Der Sektionsleiter legte bei der Turnierleitung sofort Protest ein, welches mit einem müden Lächeln abgeblockt wurde.
Nun in der Schlussphase rannten die Hamburger auf unser Tor, erarbeiteten sich so manche Chance, doch unser bester Mann hielt alle Bälle. Man hätte diesen Kerl küssen wollen.
Der gesperrte Spieler durfte nun wieder aufs Feld, war böse, sauer und voller Tatendrang.
Er erkämpfte sich jeden Ball und dann nur Sekunden vor dem Schluss, steht er vor dem Tor und haut einen abgefälschten Ball aus kurzer Distanz, wie ein Pfeil ins Ziel! Tor, Tor, Tor...
2:1 für uns und dann reichte es auch dem Schiedsrichter, er pfiff die Partie ab.
Unsere Mannschaft war außer sich vor Freude, wir umarmten uns.
Jetzt war jedem klar, den Pott holen wir uns.
Sekt oder Selters
Bevor wir zum letzten Spiel kommen, noch kurz einiges zum letzten Gegner.
Die Mannschaft aus Schleswig spielte schon mehrere Jahre bei deutschen Meisterschaften für Klinikmannschaften mit und belegte stets gute Plätze. Sie spielten in der Formation schon sehr lange und hatten einen starken Torwart und schnelle Stürmer, die sicher im Passspiel waren und sehr gefährlich werden konnten. Besonders der Spieler mit der Rückennummer 10, er war sehr stark und kaum zu bremsen. Was noch von Bedeutung war...
1. SV Hanse – Klinikum 12 P. 7:1 Tore
2. Schleswig 9 P. 7:2 Tore
Das bedeutet also, wenn Schleswig gewinnt, sind sie Turniersieger.
Das machte dieses Spiel auch so schwierig. In unseren Köpfen schwirrte das klare Ziel umher, mindestens unentschieden.
Die letzen 12 Minuten
Man merkte die Anspannung, jeder Spieler an der Seitenlinie stand, die Gesichter voller Erwartung und Sorge.
Schleswig machte von Beginn an das Spiel, erspielten sich viele Torraumszenen, konnten aber oft beim Abschluss gestört werden. Wenn sie dann doch zum Schuss kamen, zeigte unser bester Mann so manche Parade, einfach unglaublich.
Wir waren zögerlich, hatten Angst den Ball nach vorne zu spielen. Es kam zu Fehlpässen und wir ließen den Gegnern zu viel Platz.
Angst ging um, die Angst zu verlieren, denn Schleswig war die klar bessere Mannschaft und es war nur eine Frage der Zeit, wann sie den Ball in unserem Netz versenken.
Dann kam die Schlussphase, wir hielten das unentschieden, wurden wieder mutiger und konnten sogar mehrmals aufs Tor der Gegner schießen, gaben der Abwehr Luft und uns allen Spielraum für Wechsel. Wir schauten auf die Uhr und wussten gleich ist Schluss. Doch was ist das! Die Nummer 10 spielt 2 Spieler aus, kommt unserem Tor ganz nah und schießt aus vollem Lauf aufs Tor...
Die Zeit blieb stehen, alle standen bleich auf dem Feld und daneben, es gab sogar Leute die ihre Augen schlossen...
Aber was jetzt folgte, Wahnsinn! Unser Torwart kam mit seinen Fingerspitzen an den Ball und konnten ihn entscheidend abfälschen. Der Ball schlägt gegen das Lattenkreuz und dann ins Aus. Ein Schrei folgte und so mancher Spieler musste danach erstmal zum Arzt.
Schleswig war geschockt, danach lief nichts mehr und nur kurze Zeit später wurde das Spiel abgepfiffen.
Sieg, Sieg, Sieg!!!
Wir haben gewonnen, wir haben den Pott geholt. Wir liefen auf Spielfeld umarmten uns und sangen Freudenlieder.
Was am Anfang nur ein Traum für viele Spieler war, wurde Wirklichkeit. Der erste große Titel war in unseren Händen Nun erwarteten wir die Siegerehrung, die jedoch erst am Abend im Ostsee- Restaurant stattfinden sollte. Wir zogen uns also wieder um, nahmen den vollen Kasten Bier und gingen zurück aufs Hotelzimmer. Nicht zu vergessen die Badehandtücher und die Gutscheine, die alle Teilnehmer erhielten, eine nette Geste.
Angekommen im Hotelzimmer hieß es duschen und schick anziehen für die anschließende Feier mit allen Mannschaften. Angekommen im Restaurant ließen wir es uns nicht nehmen, erste Siegeshymnen zu singen und auf unseren Erfolg anzustoßen. Dann endlich gab es die offizielle Siegerehrung, bei der unser Sektionsleiter die Trophäe stolz entgegen nahm.
Nachdem erste Fotos gemacht wurden, ließ es sich unser Sektionsleiter nicht nehmen eine kleine Ansprache zu halten. Er bedankte sich bei den Turnierverantwortlichen aus Damp, für die tolle Vorbereitung und Durchführung, bei dem Geschäftsführer des Hanse-Klinikums Hrn. Joachim Gemmel, der die Anreise des Teams mit Klinikfahrzeugen ermöglichte und übergab des Gastgebern noch ein kleines Präsent als Dankeschön. Einen vollen Kasten Stralsunder Bier, welchen wir schon durch ganz Damp trugen und einen Hallenfussball, damit die Damper fürs nächste Turnier ordentlich trainieren können .Das Geschenk wurde an Hrn. Schubert übergeben, der nochmals ein dickes Dankeschön auf diesem Wege erhielt.
Nach der Siegerehrung nahm die Mannschaft gierig den Pokal in Empfang und jeder Spieler ließ sich mit diesem fotografieren. Der Stolz stand jedem im Gesicht geschrieben und dies spürten auch die anderen Mannschaften, die leider leer ausgingen. Was danach folgte war ein wunderschöner Abend, mit gutem Essen, viel Alkohol und ausgedehnten Gesprächen mit den Mannschaften des Turniers.
Als das Restaurant schloss zogen einige noch ins Moby Dick, einer kleinen Kneipe, um dann irgendwann in der Nacht glücklich und betrunken ins Bett zu kommen.
Am nächsten Morgen gab es noch ein tolles Frühstück, ein Rundgang in Damp und ein Mannschaftsfoto am Strand. Dann hieß es Taschen ins Auto und zurück in den Osten. Die meisten schliefen auf der Rückfahrt, oder vernebelten die Luft im Bus.
Am frühen Nachmittag erreichten wir sicher unsere Heimat. Und so endete unsere Reise nach Damp, wie sie begann...
Mit blauem Himmel und guter Laune
Was noch wichtig ist...
Auf diesem Wege möchte sich die Sektion Fußball vom SV Hanse-Klinikum nochmals bei einigen Personen bedanken
Fin Schubert, der das Turnier perfekt organisierte und uns einen wundervollen Aufenthalt mit Hotelzimmer und Bewirtung ermöglichte
Joachim Gemmel( Geschäftsführer vom Hanse- Klinikum Stralsund), der uns 2 Dienstwagen für die Reise nach Damp zur Verfügung stellte
Peter Arnold ( 1. Vorsitzende vom SV Hanse-Klinikum Stralsund), der sich an dem Gastgeschenk für Damp beteiligte
Und zum Schluss...
Die Spielerfrauen, die durch ihre Freigabe, es den Jungs ermöglichten zum Turnier zu fahren.
Der Preis dafür war jedoch sehr hoch, egal es hat sich ja gelohnt.
Nun sind wir ein Jahr Titelträger und freuen uns schon auf 2009, um diesen dann zu verteidigen..., wahrscheinlich in Schleswig
(10.02.2008, Ronny Münzner)